Zeit statt Zeug – 24 Ideen für einen anderen Adventdkalender

Ein Gastbeitrag von Regine Weißinger

Den einen graut es davor 24, 48 oder noch mehr Tütchen füllen zu müssen, die anderen würden am liebsten schon im September damit loslegen. Ich gehöre ganz klar zur zweiten Kategorie, ein Blick in unser Kinderzimmer hat mich vor einem Jahr aber dazu gebracht, nicht für noch mehr unbespieltes Spielzeug sorgen zu wollen.

Und so gibt es bei uns seit dem vergangenen Jahr – frei nach dem Motto „Zeit statt Zeug“ – statt Plastikschrott Lesenachmittage, statt gekauften Süßigkeiten gemeinsames Backen. Scheut euch nicht, dafür auch den Mann, Oma oder Opa, die Nachbarn oder Freunde einzubinden. Ich bin mir sicher, jeder freut sich an ein paar Stunden erlebtem Advent!

Hier folgen meine 24 Ideen für einen gemeinsamen und nachhaltigeren Advent:

1 – Weihnachtsbücherkiste plündern.

Am 1. Dezember gibt es bei uns jedes Jahr das gleiche Geschenk: die Weihnachtsbücherkiste! An diesem Tag plane ich für mich und die Kinder Nachmittags nichts anderes ein, als lesen, lesen, lesen.

2 – Fotoautomat stürmen. Das habe ich den Kindern schon ewig versprochen, echte Automatenbilder! Vielleicht werden sie auch zu unseren Weihnachtskarten weiter verbastelt?

3 – Hörspiele. Unsere Kinder lieben ihren Hörbert. Gerne überrasche ich sie von Zeit zu Zeit mit neuen Liedern oder Hörspielen, die sich hinter den bunten Knöpfen verstecken.

4 – Kirschzweige schneiden. Hand aufs Herz: Wir haben es wirklich noch nie rechtzeitig geschafft am Barbaratag Zweige abzuschneiden. Jetzt aber haben wir keine Ausrede mehr.  In unserem Garten steht ein Kirschbaum und wir sind gespannt, ob wir zu Weihnachten wirklich blühende Zweige in der Wohnung haben!

5 – Kinderkonzert. Für mich gibt es nur wenig Schöneres, wie gute Kinderkultur. Wer das Glück hat und am Bodensee wohnt, der sollte sich unbedingt die EduArt-Konzerte der Südwestdeutschen Philharmonie merken. Das ist Kinderkultur aufs Feinste! Schaut mal bei den Orchestern, Bibliotheken und Theatern in Eurer Region vorbei, da gibt es oftmals tolle Programme!

6 – Logisch, da kommt auch bei uns der Nikolaus. In den letzten Jahren gab es bunte Waschlappen, Bücher und andere Kleinigkeiten. Vom Kaufen von Süßigkeiten habe ich mich aber verabschiedet, unsere Nachbarn im Haus  sind einfach phänomenal und stellen immer noch etwas zu den Schuhen dazu.

7 – Bastelzeit. Gerne nutze ich den Adventskalender, um mit den Kindern Geschenke für Freunde, Erzieher oder Großeltern zu basteln. Alle Pyromanen in unserer Familie erhalten in diesem Jahr von uns selbst gebastelte Kaminanzünder.

8 – Punsch und Abendessen auf dem Weihnachtsmarkt. Auch das muss mal sein: Wir bummeln über den Weihnachtsmarkt, die Kinder fahren sicherlich eine Runde Karussell und dann gibt es für jeden das Abendessen seiner Wahl. Für mich also ganz sicher Dünnele. Kennt Ihr die? Ich freue mich jetzt schon!

9 – Plätzchen backen. Gewiss, mit Kindern zu backen kann anstrengend sein. Aber der Stolz in ihren Gesichtern ist es wert. Wir verabreden uns dafür immer schon vorab mit Freunden. Deren Kinder finden an diesem Tag auch einen Gutschein zum gemeinsamen Backen im Kalender. 

10 – Krippe gucken. In einem Wald in unserer Nähe gibt es eine kleine liebevoll gestaltete Krippe. Auf die Wanderung durch den Winterwald freue ich mich ebenso, wie darauf, zu entdecken, was sich dort wieder verändert hat. 

11 – Lebendiger Adventskalender. Bei uns in der Stadt gibt es einen lebendigen Adventskalender. Jeden Abend wird dort etwas anderes Kulturelles angeboten. Die Kinder freuen sich, im Dunkeln nochmals das Haus zu verlassen und Kultur find ich immer gut. Klassischer Fall von Win-Win.

12 – Weihnachtskino bei Freunden. Wir haben keinen Fernseher – deswegen ist dies immer eines der beliebtesten Programmpunkte: Auf der lilanen Couch unserer Nachbarn gibt es Popcorn und einen schönen Weihnachtsfilm. 

13 – Geschenkpapier bedrucken. So kommen auch im Advent unsere Schnitzmesser zum Einsatz. Wir basteln uns Stempel und bedrucken Papier oder Stoff zum Einpacken unserer Geschenke. 

14 – Dattelkugeln rollen. Dattelkugeln sind uns die liebsten Süßigkeiten. Rezepte findet ihr im Netz unzählige, der Teig ist im Mixer ganz flott zubereitet und wird dann nur noch zu Kugeln geformt.

15 – Lesenachmittag. Das heißt für mich: Das Handy bleibt aus, die Stimme wird mit Ingwertee geölt und dann lesen wir uns einmal oder auch zweihundertrölfundöchzigmal durchs Bücherregal! 

16 – Therme. Da waren wir schon viiiiiiel zu lange nicht mehr und ich bin mir sicher, das wird ein toller Nachmittag!

17 – Liederabend. Die Gitarre wird bei uns viel zu selten ausgepackt. Aber heute kommt der Papa nicht drumherum. Wir singen und grölen, klampfen und blättern uns kreuz und quer durch unsere Liederbücher.

18 – Post für… wir haben uns vor einiger Zeit ein Haus gebaut, an dem wir immer am Wochenende werkeln. Der Postkasten dort scheint für die Kinder magisch zu sein. Heute wartet dort für jeden ein richtiger Brief. Der erste Brief im neuen Haus!

19 – Feuer, Waffeln und Punsch. Schließlich wollen unsere selbstgebastelten Anzünder auch getestet werden. Und das geht nirgends besser als in unserer Feuerschale. Dazu gibt es selbstgemachten Punsch und über dem Feuer gebratene Waffeln. Herrlich!

20 – TikTakToe. Gehören eure Kinder auch zu den notorischen Sammlern? An diesem Nachmittag verbasteln wir ein paar der gefundenen Steine zu dem beliebten Spiel.

21 – Digitale Weihnachtsfeier. Der allerbeste Freund unseres Sohnes ist nach Stockholm gezogen. An diesem Nachmittag sind wir per Videotelefonie miteinander verabredet. Wir trinken gemeinsam Punsch, spielen und ich freue mich auf einen Einblick in die schwedischen Weihnachtstraditionen.

22 – Kerzen färben. Unser Christbaum ist bunt. Sehr bunt. Das liegt auch daran, dass die Kinder im letzten Jahr 120 (!!!) Kerzen gefärbt haben. Und ich freue mich jetzt schon auf die diesjährige Kerzenfärbewerkstatt

23 – Weihnachtsausstellung. Auf der Insel Mainau gibt es in jedem Winter eine schöne für Kinder gestaltete Ausstellung. In diesem Jahr gehts um Holzspielzeug. Gibt es in Euren Museen auch Kinderausstellungen?

24 – Geduld. Endlich ist es soweit. Und dann ist dieser Tag sooooo lang. Heute bekommen die Kinder nochmals ein schönes Weihnachtsbuch. Vielleicht hilft es beim Wartezeit verkürzen!

Habe ich etwas vergessen? Aber sicher, sogar das Wichtigste: Ich bin momentan in Elternzeit, den letzten Advent habe ich nur 50% gearbeitet und hatte dadurch jeden Nachmittag Zeit für die Kinder. Stresst euch nicht, selbst wenn nur ein paar Geschenkchen durch Zeit ersetzt werden, ist es doch schon wunderbar. Und vielleicht findet sich zwischendurch ja auch ein (nachhaltiges) Geschenk im Kalender. Meine Kinder freuen sich zum Beispiel an neuen Haarseifen, Bienenwachstüchern mit tollen Mustern für die Schule und den Kindergarten, schönen Pflastern, einer kleinen Flasche Saft…

Das tolle daran: Diese Geschenke halten lange oder werden verbraucht und belegen keinen wertvollen Platz im Kinderzimmer.

Wer von Euch füllt seinen Adventkalender auch gerne mit Zeit statt Zeug? Habt ihr noch mehr Ideen? Lasst sie gerne da, dann haben wir hoffentlich bald eine große Sammlung für unseren nachhaltigeren Advent!