Kichererbsen Stew mit Kokosmilch, Mie-Nudeln und Mangold

Im Herbst ist mir, sobald es draußen kühler wird, nach Eintopf in sämtlichen Variationen. Es gibt doch kaum etwas Gemütlicheres als nach einem langen Marsch durch die herbstliche Luft nach Hause zu kommen, die Gummistiefel vor die Tür zu stellen, die Füße in Großmutters Stricksocken zu stecken und sich dann mit Familie oder Freunden an einen schön gedeckten Tisch zu setzen. Während einem draußen der Wind die Haare aus dem Gesicht pustete, steht in der Küche ein großer Topf bis oben hin gefüllt mit dem, was die Natur uns im Herbst schenkt, auf dem Herd und verteilte einen wohlig heimeligen Duft, der einem schon beim Öffnen der Tür entgegen strömt.

Ich liebe vor allem Rezepte, die man, je nach Jahreszeit, schnell umsetzen, leicht abwandeln und zeitlich flexibel zubereiten kann. Wenn dann noch eine gehörige Portion Farbe mit im Spiel ist – umso besser. 

Die von mir so geschätzten Eigenschaften des Eintopfes, die leuchtende Farbe eines indischen Currys und jede Menge Raum für eigene Ideen bietet dieses Kichererbsen Stew. Traut Euch!

ZUTATEN für 4 Personen

  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 große Zwiebel
  • 3cm Ingwer
  • 1 Dose Kokosmilch (cremig – keine fettreduzierte)
  • 2 Dosen Kichererbsen 
  • 1 Bund Mangold, Grünkohl, Spinat (oder anderes Grün der Saison)
  • Kurkuma
  • 1 rote Chili oder Chiliflocken
  • 100g Mie-Nudeln
  • Gemüse- oder Hühnerbrühe
  • Olivenöl
  1. Zunächst schneidet ihr die Zwiebel in feine Würfel, schält und reibt den Ingwer und zerdrückt mit der flachen Seite eures Küchenmessers den Knoblauch und hackt ihn fein. In einer Pfanne mit hohem Rand erhitzt ihr einen großzügigen Schluck Olivenöl und dünstet darin erst die Zwiebelwürfel und fügt, wenn diese glasig sind, Ingwer und Knoblauch dazu. Sobald die Zwiebel etwas Farbe bekommt, salzt ihr etwas und gebt schon einmal eine Prise Pfeffer dazu. Dann wandern 1.5-2 TL Kurkuma mit in die Pfanne. Je nachdem, wie spicy ihr euer Stew mögt, kommt nun mehr oder weniger viel Chili mit in die Pfanne. Hier nehme ich entweder eine (entkernte) Chili fein gewürfelt oder 1 TL Chiliflocken. Tipp: Eine gute Methode, um den ganzen Geschmack, aber weniger Schärfe, der Chili ins Essen zu bringen, ist sie mit dem Messer anzupieksen und im Ganzen in die Pfanne zu werfen. 
  1. Alles gut durchmengen und die abgetropften Kichererbsen mit zu den Gewürzen geben. (Das Kichererbsenwasser „Aqua Faba“ lässt sich hervorragend als Eiweißersatz nutzen und hält sich im Kühlschrank gut verschlossen 2 Tage.) Nun solltet ihr noch einmal Öl nachjustieren – die Kichererbsen brauchen ausreichend Fett, um in der Pfanne die nächsten 8-10 Minuten etwas „anzukrossen“. Sie sollen an der ein oder anderen Stellen etwas aufplatzen und die Aromen der Gewürze in ihr Inneres lassen. Jetzt stellt ihr 6-8 EL der Kichererbsen in einem Schälchen beiseite (ich stelle sie gern in einer ofenfesten Form bei 150 Grad in den Ofen). Falls ihr Mangold als Grün gewählt habt, schneidet ihr nun nur die Stiele in Streifen und schwenkt sie mit den Kichererbsen in der Pfanne kurz durch.
  1. Dann nehmt ihr einen Pfannenwender oder Holzlöffel und zerdrückt die in der Pfanne verbliebenen Kichererbsen grob damit. Keine Scheu – ihr könnt nichts falsch machen. So öffnet ihr die Schalen und das stärkehaltige Innere hilft später die Sauce einzudicken. Nun nehmt ihr eure Kokosmilch und gießt sie zu den Kichererbsen, die Dose füllt ihr dann bis zum Rand mit Wasser, löst darin gute Brühe passend für etwa 400ml Wasser und gießt den Doseninhalt mit in die Pfanne. Kurz aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
  1. Wenn ihr jetzt einen Spaziergang machen wollte, stellt ihr die Pfanne oder den Topf mit geschlossenem Deckel bei 100 Grad in den Ofen und dreht eure Runde. Falls nicht, lasst ihr das Stew für etwa 25-30 Minuten bei mittlerer Hitze einkochen. Dabei dickt es gehörig ein- immer mal umrühren. Justiert mit Wasser, vielleicht auch Brühe nach, bis es die für euch perfekte Cremigkeit erreicht hat. 
  1. Jetzt ist Zeit euer grünes Gemüse der Saison – beim Mangold die übrigen Blätter – in nicht zu lange Streifen zu schneiden, unter das fertige Stew zu ziehen und die Mie-Nudeln in die leicht simmernde Pfanne zu legen (Tipp: beachtet dabei die unterschiedlichen Garzeiten. Mangoldgrün und Nudeln brauchen in etwa gleich lang. Grünkohl ein paar Minuten länger – der müsste vor den Nudeln ins Stew.). Deckel darauf und warten, bis die Nudeln gar sind (4-6 Minuten). Ein letztes Mal abschmecken, die aufgehobenen krossen Kichererbsen darauf verteilen und servieren. 

Super gut passen auch ein paar in der Pfanne geröstete Erdnüsse und eine Handvoll frische Minze oder Koriandergrün als Topping. 

Lasst es euch schmecken!